Die folgenden Gruppen suchen derzeit Verstärkung. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich gerne bei uns. Unsere Kontaktdaten finden Sie hier.
Eine Depression ist eine schwerwiegende und für Betroffene belastende Erkrankung. Doch auch Angehörige von Menschen mit Depressionen stehen vor großen Belastungen. Zwar sind sie für Betroffene eine wichtige Stütze, stoßen jedoch oft an ihre eigenen Grenzen.
Vor allem Partner*innen von Menschen mit einer Depression leiden unter den besonderen Herausforderungen im Zusammenleben mit Betroffenen. Menschen mit einer Depression benötigen viel Unterstützung. Dabei gerät das eine Partnerschaft kennzeichnende Geben und Nehmen, das Füreinander da sein, ins Ungleichgewicht. Die Folge: Viele Partner*innen fühlen sich der Erkrankung und den Folgen gegenüber überfordert und hilflos, manche denken sogar an eine Trennung.
Seit Oktober 2023 trifft sich eine Selbsthilfegruppe, die sich dazu austauscht. Für die Teilnehmenden ist die Gruppe ein Ort, offen über die Herausforderungen zu sprechen, die die Erkrankung mit sich bringt. „In der Gruppe unterstützen wir uns gegenseitig und lernen voneinander. Wir möchten alle einen besseren Umgang mit der Erkrankung finden – für unsere Partner*innen, aber auch für uns. Und wir möchten einen Ort haben, um eine kleine Auszeit zu nehmen und Kraft zu tanken.“, so Teilnehmerin Anne (Name geändert).
Gerne können auch weitere Partner*innen von Menschen mit Depressionen an der Selbsthilfegruppe teilnehmen. Die Treffen finden jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat von 19:00 – 20:30 Uhr in der Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Warendorf, Waterstroate 6 in Warendorf statt. Interessierte werden gebeten, sich im Vorfeld bei der Kontaktstelle zu melden unter Festnetz 02581 46 799 88 oder per E-Mail selbsthilfe-warendorf@paritaet-nrw.org.
Offener Treff für Suchtkranke Menschen in Ostbevern
Philipp (41) bietet Menschen mit einer Suchterkrankung die Möglichkeit zum Austausch und gegenseitiger Hilfe. Das Angebot findet wöchentlich in der Zeit von 18:00 – 19:30 Uhr der Kulturwerkstatt, Bahnhofstr. 24 statt. Auch Menschen mit anderen Süchten sind herzlich willkommen, z.B. Abhängigkeit von Medikamenten, Amphetaminen, Cannabis usw. Angehörige und Co-Abhängige sind genauso eingeladen.
Alkohol – die unterschätzte Gefahr
Wer kennt es nicht; mal „einen über den Durst“ trinken? Vielleicht um locker zu werden, Spaß zu haben - aber auch um Stress zu unterdrücken, Ängste verdrängen, weil es schmeckt oder der Zugehörigkeit wegen.
Alkohol ist allgegenwärtig in unserer Gesellschaft, hat eine riesige Lobby und ist überall verfügbar. Viele Menschen erkranken an einer Alkoholsucht, unterschätzen die Gefahr, die durch Alkoholkonsum zu körperlichen und seelischen Schäden führen kann. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch verschärft.
Wer alkoholkrank ist, wird als Alkoholiker betitelt und gilt, nach einer Therapie abstinent lebend, als „trockener Alkoholiker“. Bei Heroinabhängigkeit ist es der „Junkie“, beim Cannabis der „Kiffer“. Viele verbinden damit etwas Negatives und das wertet die Betroffenen ab.
Motivation
Zu seiner Motivation, eine Gruppe zu gründen, berichtete Philipp: „Ich bin selbst betroffen und lebe seit 6 Jahren abstinent und rauchfrei. Ich möchte das Thema Sucht transparenter machen und Austausch ermöglichen. Ich bezeichne mich selbst als Suchtkranker, habe von Entgiftung, Langzeittherapie und Nachsorge alles ‚durch‘ und weiß darum selber ganz genau, was es heißt, sich gegen die Sucht zu entscheiden. Jeder Suchtkranke der/die sich für die Abstinenz entschieden hat, ist ein ganz starker Mensch, der Respekt verdient und der in erster Linie für sich, aber auch für andere etwas verändern möchte.“
Philipp erklärte, dass es jeden Tag Kraft, Mut und viel Achtsamkeit kostet, um der Sucht zu widerstehen. „Viele Menschen sind mit ihren Sorgen und Nöten alleine und Ihnen fehlt der Mut, sich Hilfe zu holen“, berichtete er. Auch nach einer Therapie sei es wichtig, mutig zu sein und durch eine Gruppe den Alltag suchtfrei besser zu bewältigen. Philipp möchte mit einem offenen Treff Betroffenen Mut machen: „Traut Euch und holt Euch das Leben zurück!“
Offener Treff
Philipp nennt mögliche Themen für diesen offenen Treff: Achtsamkeit trainieren, Erfahrungen austauschen, Selbstbewusstsein und Akzeptanz stärken, Teilen von Ängsten und Sorgen, aber auch Freude und Erfolgen. „Im Idealfall entsteht daraus eine starke Gruppe, die zusammenwächst und lebendig ist“, nennt er als Ziel.
Eine vorherige Anmeldung ist wünschenswert, aber nicht erforderlich. Kontakt: Philipp Hagehülsmann, Email: philipp-hagehuelsmann@t-online.de, Tel: 0176 73204522. Auch Fragen im Vorfeld beantwortet er gern.